5. Juni 2025 tv87

Handball mit Herz

Vorstand der neuen HSG Solling setzt auf Nachwuchsarbeit, Zusammenhalt und gemeinsame Verantwortung

Der Auftakt ist gemacht, die erste Jahreshauptversammlung vorbei: Die neue Handballspielgemeinschaft Solling blickt positiv in die Zukunft. Vorsitzender Jan Christoph Ahlers baut mit seinem Team besonders auf den Nachwuchs und den Zusammenhalt.
„Ich freue mich wahnsinnig, dass es so viele Leute auf einem Montagabend nach Bevern geschafft haben. Es zeigt, dass das Interesse am Handball und der HSG Solling vorhanden ist“, sagte Ahlers, der nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit verschiedenen Themen durch den Abend führte. Es ging um die Gründe für die Fusion, das neue Vorstandsteam und natürlich die Perspektive. „Für mich seid ihr besonders wichtig, ohne euch kann dieses Projekt nicht gelingen“, sprach der neue erste Vorsitzende direkt ein paar Kinder aus den Nachwuchsmannschaften an.

Immer wieder betonte der 38-Jährige, dass ihm die Jugend besonders am Herzen liegt. „Wir können nur dann erfolgreich sein, wenn wir einen Großteil unserer Energie in die Jugend stecken. Denn wenn keine Spieler mehr aus dem Nachwuchs nachkommen, sterben die Seniorenmannschaften aus. Unser Ziel ist es, von den E- bis zu den A-Junioren alle Teams zu besetzen“, machte Ahlers deutlich. Dieses Vorhaben ist natürlich nicht ganz so schnell umsetzbar. Es geht vielmehr um eine Chance, den Handball im Kreis Holzminden vielleicht in fünf bis zehn Jahren dort zu haben, wo er ohne HSG nicht hätte sein können.

Dem neuen Verein, der sich aus den Handballabteilungen des TV 87 Stadtoldendorf, MTV 49 Holzminden und MTV Bevern zusammensetzt, ist nicht nur das Sportliche mit Blick auf die Zukunft wichtig. „Wir wollen hier nicht nur Handballer ausbilden, sondern auch Charaktere und Persönlichkeiten formen. Wenn Kinder hier viele Jahre ihrer Jugend verbringen, dann sind wir wie eine Art Zweitfamilie für sie“, sagte Ahlers und richtete sich an die Kinder im Beveraner Vereinsheim: „Ihr seid schon vom Handballvirus befallen. Erzählt allen anderen Kindern in der Schule oder sonst wo, wie toll Handball ist. Ihr seid die beste Werbung für uns.“

Im Jugendbereich stellt die HSG in der kommenden Saison mehrere Mannschaften. Bei den Minis trainieren Marina Fischer, Jacquelin Oppermann, Anette Teiwes, Wiebke Kohlmann Christina Köpke, Iris Hallmann, Jan Christoph Ahlers und Jörg Brokmann die Kids bis zum Jahrgang 2017. Die weibliche und männliche E-Jugend coachen Lennox Buschatzki und Emily Dresing. Als Trainer der männlichen D-Jugend stehen Lars Knoke und Johannes Wellmann bereit, bei der weiblichen C-Jugend tragen Kirsten Gronstedt und Guntram Schmidt die Verantwortung. Zudem gibt es noch eine männliche B-Jugend, die von Björn Gnioth und Luca Gregorovits trainiert wird. „Wir wollen den Trainings- und Spielbetrieb an beiden Standorten (Holzminden und Stadtoldendorf, Anm. d. Red.) anbieten“, ergänzt Vorsitzender Ahlers.

Aufgrund der aktuellen Hallensituation in Stadtoldendorf, am Rumbruchsweg hat es gebrannt, planen die Verantwortlichen vorerst primär mit der Kreisstadt. Der Vorstand rechnet damit, dass die Kreissporthalle in Stadtoldendorf in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung steht. Wenn dann auch noch die Liebighalle von 2026 bis 2028 neu gebaut werden soll, entsteht wieder eine neue Situation. Aber mit diesen Herausforderungen kennen sich die Vereine aus – und es lief in den vergangenen Monaten total unkompliziert ab, wie viele Mitglieder berichten. Spiele und Trainingseinheiten des TV 87 Stadtoldendorf wurden teilweise nach Holzminden verlegt, immer wieder konnte man sich auf eine gute Zusammenarbeit verlassen. „Wir wollen die Herausforderungen weiter gemeinsam anpacken“, so Ahlers. Die Saison startet am zweiten Septemberwochenende. Vorab steht die erste gemeinsame Vorbereitung an.

Der HSG-Vorsitzende erwartet einen „harten Weg und jede Menge Arbeit“. Doch man habe sich bewusst für dieses Projekt entschieden und sei nicht dazu gedrängt worden. Mit Daniel Schünemann vom MTV 49 Holzminden und Aljoscha Czymoch vom MTV Bevern bildet Ahlers die Spitze. Und dieses Trio weiß, worauf es sich eingelassen hat: „Wir können alle nur zusammenwachsen, wenn wir auch zusammenwachsen wollen.“

Auf dem Weg zu einer starken Einheit soll auch der von den Mitgliedern ausgewählte Schlachtruf „Solling – spielt, Solling – kämpft. Solling – siegt“ helfen. Der Vorschlag von Peter Rodenberg, Torhüter des TV 87 Stadtoldendorf, fand den größten Zuspruch auf der Versammlung. Was jetzt aus sportlicher Sicht noch fehlt, sind Trainer für den Seniorenbereich. Die Positionen bei den Damen und ersten Herren sind noch vakant. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht, doch auch hier ist man optimistisch, die Posten bald zu füllen. „Wir haben viele Wünsche und Visionen – und ohne ehrenamtliche Mitarbeit geht nichts. Wir brauchen jede Unterstützung, die wir kriegen können“, betonte Ahlers am Ende seiner Rede.

Die drei Stammvereine sind gefragt, kein Klub soll alleine Entscheidungen treffen. Die insgesamt 252 HSG-Mitglieder, 129 aus Holzminden, 29 aus Bevern und 94 aus Stadtoldendorf, bekommen die Chance, die Zukunft aktiv mitzugestalten. „Wir untereinander und auch gegenüber anderen müssen bei allen Emotionen respektvoll sein, alle fair behandeln und eine Positivität ausstrahlen“, sagt Ahlers. Mit viel Engagement, Offenheit und einem klaren Bekenntnis zur Zusammenarbeit steht die HSG Solling am Anfang eines großen Weges. Die Basis ist gelegt – nun gilt es, mit Leidenschaft, Geduld und Teamgeist aus einer Idee eine starke handballerische Heimat für Jung und Alt zu formen.

Das weitere Vorstandsteam

Carsten Jung (Kassenwart, Holzminden), Janitha Riedel-Glaubitz (Kassenwartin, Bevern), Sebastian Gnioth (Spielwart, Stadtoldendorf), Christina Köpke (Spielwartin, Holzminden), Hendrik Ulisch (Schiedsrichterwart, Stadtoldendorf), Maximilian Pusch (Schiedsrichterwart, Holzminden), Björn Gnioth (Jugendwart, Stadtoldendorf), Kirsten Gronstedt (Jugendwartin, Holzminden), Manuel Grätz (Passwart, Holzminden), Sarath Gnioth (Passwartin, Stadtoldendorf), Marina Fischer (Mini-Beauftragte, Holzminden), Jacquelin Oppermann (Mini-Beauftragte, Stadtoldendorf).


Text von René Wenzel, Tägliche Anzeiger Holzminden, Fotos: Sarah Gnioth